Hunderassen allgemein
Dass der Hund vom Wolf abstammt, ist allgemein bekannt, doch die wenigsten wissen, dass es den Begriff "Hunderassen" erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts gibt. Der Grund diesen Begriff überhaupt einzuführen liegt darin, dass zu diesem Zeitpunkt der Hund nicht mehr allein als Nutztier, sondern immer häufiger auch als Haustier verwendet wurde. Anfangs leistete sich nur die gehobene Gesellschaft einen Wachhund, aus dem schließlich ein Familienmitglied wurde. Der findige Hundefutterfabrikant Charles Cruft erkannte diesen Trend und veranstaltete 1873 die erste Hundeausstellung in Paris.
Die dort vorgeführten Hunderassen trugen fast ausschließlich Namen, die sich von der bisherigen Nutzung der Hunde her ableiteten und die auch heute noch gelten, wie etwa der Schäferhund.
Spätere Hunderassen wurden dann immer öfter nach Herkunft der Hunde oder deren typischen äußerlichen Merkmalen benannt. Um den wachsenden Ansprüchen der Hundehalter gerecht zu werden, wurden verschiedene Rassen miteinander gekreuzt, um ein bestimmtes Aussehen oder bevorzugte Charaktereigenschaften zu erhalten und so nahm die Zahl der verschiedenen Hunderassen immer weiter zu.
Viele der heute bekannten Hunderassen werden wiederum noch in unterschiedliche Unterrassen unterteilt. Als Beispiel gibt es nicht nur den Deutschen Schäferhund, sondern auch den kanadischen weißen Schäferhund, der zwar seinem deutschen Vorfahren kaum noch äußerlich ähnelt, ihm vom Wesen her aber doch sehr ähnlich ist.
Ein grober Überblick über die verschiedenen Hunderassen
Von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) werden derzeit rund 350 Hunderassen anerkannt und diese Rassen werden in 10 Gruppen eingeteilt:
1. Hütehunde und Treibhunde,
wie der Altdeutsche Hütehund, Border Collie, Collie, Appenzeller Sennenhund und der Kuvasz. Sie besitzen einen sehr stark ausgeprägten Hütetrieb, eine hohe Lernfähigkeit, eine große Eigenständigkeit und diese Eigenschaften machen sie häufig aber auch schwer trainierbar.
2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen,
wie etwa der Dobermann (größte Pinscher), Deutscher Pinscher, Affenpinscher (kleinster Pinscher), Riesen-, Mittel- und Zwergschnauzer - der Mastiff, Tibet Mastiff etc. Wobei die Pinscher und Schnauzer zu den Haushunden, die Molossoide und die Schweizer Sennenhunde eher zu den Hirtenhunden zählen.
3. Terrier,
wie der Airedale Terrier, American Staffordshire Terrier, Cairn Terrier, West Highland White Terrier und der kleine Yorkshire-Terrier. Ursprünglich wurden sie als kleine und mittlere Jagdhunde gezüchtet, um Dachse und Füchse aus ihrem Bau zu treiben. Viele Terrier zeigen darum auch heute noch ein ausgeprägtes Jagdverhalten.
4. Dachshunde,
auch Dackel oder Teckel genannt, wie der Kurz-, Lang- und Rauhaardackel. Sie sind sehr selbstbewusst, nicht besonders bindungswillig, kurz gesagt äußerst stur.
5. Spitze und Hunde vom Urtyp,
wie der Wolfsspitz, Zwergspitz, der Husky und der Basenji. Spitze sind sehr aufmerksam, leicht zu erziehen, Fremden gegenüber aber eher misstrauisch. Die Hunde vom Urtyp sind dagegen eher dickköpfig und wachsam und in der Regel nichts für Anfänger.
6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen,
wie der English Foxhound, der Bayerische Gebirgsschweißhund und Bracken. Sie zeichnen sich durch ihre hervorragende Spürnase aus und helfen den Menschen schon seit Jahrhunderten als Jagdhelfer.
7. Vorstehhunde,
wie der Deutsch Drahthaar, der Pudelpointer und der Weimaraner. Auch sie werden gern zur Jagd eingesetzt, doch scheuchen sie das Wild nicht auf, sondern zeigen dem Jäger durch Verharren und das Heben eines Vorderlaufs an, wo es sich befindet.
8. Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde,
wie der Labrador, der English Cocker Spaniel und der Portugiesische Wasserhund (Cao de Agua Portugues). Sie haben ihren Namen, weil sie entweder das erlegte Wild zum Jäger tragen (apportieren), das Wild für den Jäger aufscheuchen (stöbern) oder ausdauernd Schwimmen und sogar Tauchen können.
9. Gesellschafts- und Begleithunde,
wie der Pudel, der Mops oder der Chihuahua. Alle diese Hunde haben nur eine Aufgabe: Das Leben ihrer Halter allein durch ihre Anwesenheit zu bereichern. Egal ob mini, mittelgroß oder riesig, in der Regel sind sie alle auf ihren Halter fixiert und wurden so gezüchtet, dass sie (die richtige Erziehung vorausgesetzt) ihren Menschen nur Freude machen.
10. Windhunde,
wie der Barsoi, der Greyhound und der Afghane. Sie haben immer eine hochläufige, schlanke Statur und stehen auf Platz 2 der schnellsten Landtiere der Erde (nach dem Geparden). Sie brauchen täglich ein Höchstmaß an Bewegung und hetzen allem hinterher, was sich schnell bewegt.
Hier noch die beliebtesten Hunderassen
und deren besondere Merkmale und Eigenschaften
Platz 1: Der Deutsche Schäferhund,
den es schon seit 1891 gibt. Seine Statur ist mittelgroß, lang gestreckt und sehr kräftig. Seine guten Eigenschaften sind: Ausgeglichenheit, Gutartigkeit, Kinderfreundlichkeit. Negative Eigenschaften: Furchtlosigkeit und Kampfgeist.
Platz 2: Der Dackel,
den es schon seit dem 17. Jahrhundert gibt. Seine Statur ist klein, aber sehr lang. Seine guten Eigenschaften: Mut, Aufmerksamkeit, Zähigkeit, Freundlichkeit. Schlechte Eigenschaften: Sturheit und Eigensinnigkeit.
Platz 3: Der Deutsche Drahthaar,
den es seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt. Seine Statur ist mittelgroß und sein Merkmal ist das eng anliegende, sehr harte Fell. Seine guten Eigenschaften: Entschlossenheit, Aufmerksamkeit, Leistungsstärke und Kinderfreundlichkeit. Schlechte Eigenschaften: Keine bekannt.
Platz 4. Der Labrador Retriever,
den es vermutlich seit dem 19. Jahrhundert gibt. Seine Statur ist mittelgroß und kräftig. Seine guten Eigenschaften: Friedliebend, Zutraulichkeit, Ruhe und Gehorsamkeit. Schlechte Eigenschaften: Im Grunde keine, es sei denn, man zählt seine übergroße Wasserliebe dazu.
Platz 5: Der Golden Retriever,
den es schon länger gibt, dessen wahres Herkunftsalter aber nicht bekannt ist. Seine Statur ist mittelgroß, kräftig und mit einem kräftigen Knochengerüst. Seine guten Eigenschaften: Lieb, ganz besonders kinderlieb, Ruhe und Familientauglichkeit. Schlechte Eigenschaften: Kein Schutztrieb und muss übermäßig beschäftigt werden, damit er keine schlechten Eigenschaften entwickelt.
Erstellt am: 2014.10.29